Ich, Martin Viße, bin am 11.01.2025 in die Niederlande nach Appelscha gefahren und habe dort am RUNFORESTRUN DRENTS FRIESE WOLD teilgenommen. Bei diesem Trail-Run-Event wurden drei Streckenlängen angeboten: 13 km, 22 km und 43 km.
Der Start- und Zielbereich, die Startnummernausgabe und die Umkleiden sowie Duschen befanden sich auf dem Vakantiepark De Roggeberg. Hier wurden alle 541 Starter*innen sehr freundlich begrüßt. Der Veranstalter war sehr umsichtig. Bereits im Vorfeld wurde darauf hingewiesen, dass auf der 43-km-Distanz eine Mitführpflicht einer Wärmedecke, einer Mütze und Handschuhen besteht. Empfohlen war die Installation der niederländischen Notruf-App 112NL, mit der die Rettungskräfte einen im Notfall direkt orten können. Sehr praktisch war auch die Veranstalter-App Routefabriek, in der die Strecken inklusive der Versorgungsposten enthalten waren und der eigene Standort sowie die bereits zurückgelegte Distanz angezeigt wurde.
Um 10:30 Uhr startete ich zusammen mit 72 anderen Teilnehmer*innen bei einer Temperatur von 0° Celsius auf der 43-Kilometer-Distanz. Nach einem kurzen Straßenabschnitt ging es in den Nationaalpark Drents-Friese Wold. Die teils hügelig, teils flache Strecke führte durch Wälder, Heideflächen, Dünen, Seen, Sümpfe und Wiesen. Gelegentlich waren umgestürzte Bäume, Gatter und Weidezäune zu überwinden und Schlammlöcher zu passieren.
Ich habe unterschätzt, wie anspruchsvoll und hügelig das Gelände ist. Auf den ersten 24 Kilometern war ich noch mit einigen anderen Läufern im 6-Minuten-Tempo unterwegs. Bei 11,1 km gab es den ersten Versorgungspunkt, wo die sehr freundlichen Helfer*innen und Wasser, Iso-Drinks und Snacks (Bananen, Weingummis, Chips, Schokolade) anboten. Hier hielten wir kurz an, tranken und aßen etwas und schon ging es weiter.
Bei circa 24 Kilometern rächte sich, dass ich das Gelände unterschätzt hatte. Ich hätte langsamer starten sollen. Ich machte eine Gehpause, trank und aß etwas und lief wieder los. Nach einem Kilometer musste ich wieder gehen. Dann beschloss ich, das Tempo zu reduzieren und lief langsam bis zum Versorgungspunkt bei 27,3 km weiter. Hier wurde neben den eben schon erwähnten Getränken und Snack zusätzlich noch warme Brühe angeboten. Die habe ich sehr gerne angenommen. Diese Stärkung und die Gesellschaft weiterer 8 Läufer*innen, die sich hier circa 10 bis 15 Minuten Zeit für eine Pause und nette Gespräche nahmen, hat mich wieder aufgebaut und es ging in ruhigem Tempo weiter. Bei 31,3 km gab es noch einmal eine kurze Pause an einem Versorgungspunkt.
Mit der Gewissheit, dass der Großteil der Strecke geschafft war, ging es weiter in ruhigem Tempo auf das letzte Viertel. Hier wurde es nochmal richtig anspruchsvoll, weil viele Hügel und auch Sanddünen zu überqueren waren. Aber die Aussichten in der unglaublich schönen und abwechslungsreichen Umgebung machten die Anstrengung mehr als wett. Am Ende wurde es flach, ich konnte das Tempo wieder etwas steigern und überquerte mit einer Zeit von 4:56:31 die Ziellinie.
Von den 73 Starter*innen kamen 70 ins Ziel. Die schnellsten Zeiten waren 3:22:46 (m) und 3:37:40 (w). Die letzten schafften die 43 km in 5:48:25 (m) und 5:53 (w).
Die Atmosphäre bei diesem Event war sehr angenehm. Die Helfer*innen waren sehr freundlich, die Läufer*innen freundlich und entspannt. Besonders auf dem letzten Viertel der Strecke, wo bei einigen die Kräfte schwanden, achteten alle aufeinander.
Die Strecken im Nationalpaark sind durch die Vielfältigkeit der Landschaft mit ihren Wäldern, Heideflächen, Seen, Dünen, Sümpfen und Wiesen unglaublich abwechslungsreich und aus meiner Sicht sehr zu empfehen.